Interviews

Deutsche in Paris : Wir sind Charlie !

Die Redaktion möchte einige Stimmen von „Deutschen in Paris“ zum Terroranschlag auf „Charlie Hebdo“ am 7. Januar 2015  in Paris veröffentlichen. Viele gehen auch heute zum „Marche Republicaine“. Die RER / Metro ist heute gratis!

11. Januar 215 : Was man über den Marche heute wissen sollte > http://www.lefigaro.fr/actualite-france/2015/01/10/01016-20150110ARTFIG00216-ce-qu-il-faut-savoir-avant-de-participer-a-la-marche-republicaine.php


Radiointerview mit Gabriele Eibner von Antenne1 (Stuttgart) – 09-01-2015

Deutsche in Paris schreiben über den Terroranschlag auf Charlie Hebdo:

Fanny Pauline H.
Ich fühle mich tausendfach besser, wenn ich daran denke, dass so viele Menschen auf die Straße gehen um ihr Mitgefühl zu zeigen. Nicht nur in Frankreich, „jesuischarlie“ ist überall präsent, in Peru, Amsterdam, Berlin, London und vielen, vielen weiteren Städten. Ein absoluter Lichtstrahl im Nebel der letzten 3 Tage.“

„In der Metro heute war die Stimmung absolut bedrückend. Man nimmt seine Mitmenschen ganz anders wahr. Dinge die sonst nicht ins Auge fallen, machen uns plötzlich Angst. Ein vegessenes Gepäckstück zum Beispiel… vielleicht eine Bombe? Alle versuchen hier wie gewohnt weiter zu machen, gehen zur Arbeit, in die Schule, aber das grausame Attentat bleibt immer im Hinterkopf, dass kann man jedem Gesicht ansehen!“

Vanessa Konczag
Was in Paris in den letzten Tagen passiert ist, kann man kaum in Worte fassen. Die Pariser stehen unter Schock. Seit Mittwoch ist diese Stadt nicht mehr die gleiche aber die Menschen treten auch für ihre Grundrechte ein und stehen als Volk wieder zusammen.

Corinna Scherz
Ich lebe seit mittlerweile fast 4 Jahren in Paris und kenne diese Stadt als weltoffene, lebendige Metropole, die Menschen verschiedenster Hintergründe ein Zuhause bietet, in der aber Konflikt, Rassismus und Ignoranz leider ebenfalls Alltag sind. Ich selbst habe 3 Jahre lang eine wunderschöne, reiche kulturelle Erfahrung in einer Deutsch-Französisch-marokkanischen Wohngemeinschaft gemacht und möchte diese Erfahrung nicht missen. Das Werk vereinzelter Extremisten hat diese Stadt in kurzer Zeit in Terror versetzt. Ich wünsche mir, dass viele, egal welcher Religion, Hautfarbe oder Nationalität, morgen gemeinsam zeigen, dass die Angst nicht gewinnt – und dass durch Neugier, gegenseitiges Verständnis und Toleranz ein friedliches kulturelles Zusammenleben existieren kann!

Annette Bächstädt
Islamistische Terroristen wollten Charlie Hebdo, die Meinungsfreiheit und den Humor töten – und haben ein neues Frankreich geschaffen, wo die Worte Liberté, Fraternité, Solidarität und Mut endlich wieder hörbar geworden sind. Die Karrikaturisten von Charlie Hebdo, und alle anderen Opfer des Terrors, sind nicht umsonst gestorben.

Cansu Acar
Ich kann meine Gefühle nicht in Worte fassen, ich war lange nicht so sprachlos wie die letzten drei Tage… Die Pariser strahlen Stärke und Anspannung gleichzeitig aus. Man fragt sich: „Was wäre wenn ich zu dem Zeitpunkt vor Ort wäre…..“ Es war nicht nur ein Anschlag auf „Charlie Hebdo“ sondern ein Anschlag auf ein friedliches Miteinander, ein Anschlag auf das, was Frankreich aus macht: „Liberté, Egalité et Fraternité“ ….. Ich wünsche mir eine Welt ohne Extremismus und jeglichen Terror. Wir Pariser dürfen uns unser weltoffenes Miteinander nicht nehmen lassen.

Claudia Eggert
Ich bin einfach nur traurig, was dieser nicht perfekten, aber wundervollen, weltoffenen Stadt widerfahren ist. Wir alle dürfen uns das nicht nehmen lassen, was unsere Gesellschaft im Positiven ausmacht.

Liane Cheshire
Hier ist viel Angst, vor allem aber viel Liebe viel Einheit und die Erinnerung daran worauf es im Leben ankommt, was das Mensch sein ausmacht….
Wir haben Kerzen in den Fenstern und überall sind Charlie Schilder
Sie wollten die Freiheit ermorden aber sie haben sie nur entfacht….

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